Brauchtum
Die Sperrnächte vom 8. bis 20. Dezember

Die Sperrnächte vom 8. bis 20. Dezember

Die Sperr- oder Dunkelnächte verschließen das ausklingende Jahr

Mit dem 8. Dezember – Tag der Heiligen Anna, Mutter der Gottesmutter Maria – beginnen die sogenannten Sperrnächte.

Die Sperr- oder Dunkelnächte liegen genau vor den Raunächten. Sie beginnen am 8. Dezember und dauern 13 Tage. Am 21. Dezember gehen sie zunächst in die 3 Tage der Stille und dann ab 24.12. in die Raunächte über.

Sie heißen auch Dunkelnächte, da es die allerdunkelste Zeit des Jahres ist, bevor am 21. Dezember mit der Wintersonnwende das Licht wieder stärker wird.

Die Wintersonnwende ist das Datum im Jahr, zu dem der Tag am kürzesten und die Nacht am längsten ist. Danach werden die Tage wieder länger und die Nächte wieder kürzer – bis zur Sommersonnwende hin mit dem längsten Tag und der kürzesten Nacht des Jahres. Dann wendet es sich wieder zur Wintersonnwende hin. Ein ewiger Kreislauf …

Warum der 8. Dezember?

Der 8. Dezember ist der Tag von Mariä Empfängnis. Die Heilige Anna hat die künftige göttliche Mutter Maria empfangen. Es geht an diesem Tag also nicht um die Empfängnis von Jesus.

Soweit der christliche Hintergrund. Ursprung ist jedoch die uralte, vorchristliche Sichtweise, dass die Große Erdgöttin (die später zu Anna wurde) einen ersten Samen vom Licht der Sonne empfängt, so dass der neue Lebens- und Jahreszyklus seinen Lauf nehmen kann.

Betrachtet man die astronomischen Gegebenheiten, soll die Erde am 8. Dezember schon einen ersten Impuls der Sonne erhalten – wie ein Vorbote der Wintersonnwende am 21. Dezember. Zwischen dem 8. und dem 21. Dezember liegen genau 13 Tage – eine heilige und mystische Zahl.

So gilt die Nacht auf den 8. Dezember als die allerdunkelste Nacht des Jahres. Schon am Tag des 8. Dezembers empängt die Erde dann schon die ersten Sonnenimpulse als Vorboten der Wintersonnwende.

Die magische Zahl 13

Auch hier haben wir also, wie auch in den 13 heiligen Raunächten, die magische Zahl 13. Sie nehmen Bezug auf das Mondjahr mit seinen 13 Vollmonden.

Die 13 führt uns außerdem vom eher etwas steifen Jahreskreis mit seinen 12 Monaten in einen dynamischen, spiralförmigen Zyklus, der sich stetig weiterentwickelt.

Während wir uns in den Raunächten auf das neue Jahr ausrichten, geht es in den Sperrnächten um das alte, ausklingende Jahr. Wir schauen auf das Jahr zurück und bringen in Ordnung, was noch in Ordnung zu bringen ist.

Alles wird jetzt weggeperrt

Damit sind ursprünglich die ganzen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte gemeint. Das Bauernjahr war im Dezember beendet und es wurden alle Arbeiten stillgelegt.

Die Bauern haben ihre Maschinen und landwirtschaftlichen Geräte „weggesperrt“ und unbeheizte Kammern, Schuppen und Stadl bis zum Frühling zugesperrt. Alle Arbeitsgeräte wurden geputzt und für die kalte Zeit winterfest „eingemottet“. Auch Handwerker, die im Winter nicht benötigt wurden, haben ihr Werkzeug weggepackt und die Wekstätten zugesperrt.

Die Sperrnächte waren dann für die allerletzten Arbeiten da, bevor endgültig alles erledigt war und zugesperrt wurde.

Außerdem diente das Wegsperren dazu, die Gerätschaften und herumstehende Gegenstände vor der Wilden Jagd zu schützen, die in den Raunächten ihr Unwesen getrieben hat.

Ein altes Perchtengesetz ist es, dass die Spinnräder in dieser Zeit „gesperrt“ werden und bleiben mussten.

Wie du die Sperrnächte nutzen kannst

Wir können die Sperrnächte heute nutzen, um uns auf die Weihenacht und die Raunächte vorzubereiten. Natürlich nicht wie früher, doch es tut uns auch heute gut, alle Maschinen und Geräte, die wir über die heiligen Nächte nicht unbedingt benötigen, ruhen zu lassen. Gartenwerkzeug und Handwerksmaschinen können wir auch bewusst wegschließen und bis zum Frühjahr ruhen lassen.

So können wir unsere Aufmerksamkeit ganz vom Außen in das Innen wenden. Je mehr Ordnung im Außen ist, desto mehr Ruhe können wir für die Innenschau finden.

Auf der inneren Ebene können wir in den Sperrnächten schauen, welche Themen wir vorab abschließen oder ruhen lassen wollen. Achte auf deine Eingebungen und Träume – sie können dir zeigen, welche unbewussten Themen bei dir offen sind, die jetzt abgeschlossen und beendet werden sollten.

Rückblick auf die 12 Monate des ausklingenden Jahres

Die Sperrnächte sind ideal, um das ausklingende Jahr zu verabschieden. Fühle dich in jeden der vergangenen Monate hinein und bringe ihn innerlich in Frieden. Lass belastende Erinnerungen und Emotionen gehen, nimm die wertvollen Lektionen und Erfahrungen mit …

Du kannst …

  • jeden Tag eine Kerze anzünden – bereite dir entweder 13 kleinere Kerzen/Teelichte vor oder nimm eine große Kerze, die für alle Monate und das gesamte ausklingende Jahr steht.
  • jeden Tag in den Sperrnächten dazu nutzen, um einen Monat des alten Jahres zu reflektieren, deine Lektionen zu lernen, das Gute mitzunehmen und das Schwere hinter dir zu lassen.
  • jeden Abend eine Räucherung machen und einen Monat des alten Jahres „ausräuchern“.

Lasse die vergangenen 12 Monate Revue passieren …

  • Was war in diesen Monaten gut?
  • Was hat mich sehr herausgefordert?
  • Was hat mich belastet?
  • Was habe ich nicht geschafft?
  • Was habe ich in die Welt gebracht?
  • Was ist noch unvollendet, nicht abgeschlossen?
  • Was lastet noch auf mir? Womit belaste ich mich noch?
  • Worüber beschwere ich mich noch? Was macht mich noch schwer?
  • Was ist mir schwer gefallen, was leicht?
  • Was hat mich geängstigt?
  • Was bedauere ich?
  • Worauf bin ich stolz?
  • Was hat mich besonders glücklich gemacht?
  • Was habe ich betrauert?
  • Was waren meine größten Freuden?
  • Was habe ich gelernt?
  • Was habe ich erkannt? Was waren meine Aha-Erlebnisse?
  • Was ist noch zu tun?
  • Was ist noch zu sagen?
  • Was ist noch zu klären, zu bereinigen?
  • Was ist noch zu entscheiden?
  • Was nehme ich gerne mit ins neue Jahr?
  • Was will ich nicht mit ins neue Jahr nehmen?
  • Welche Baustellen muss ich mit ins neue Jahr nehmen, kann aber jetzt schon Hilfreiches in die Wege leiten?

Du kannst diese Fragen für das Jahr insgesamt durchgehen sowie für jeden Monat einzeln …

Die einzelnen Sperr- und Dunkelnächte

  1. Sperrnacht – 8./9. Dezember: JANUAR
  2. Sperrnacht – 9./10. Dezember: FEBRUAR
  3. Sperrnacht – 10./11. Dezember: MÄRZ
  4. Sperrnacht – 11./12. Dezember: APRIL
  5. Sperrnacht – 12./13. Dezember: MAI
  6. Sperrnacht – 13./14. Dezember: JUNI
  7. Sperrnacht – 14./15. Dezember: JULI
  8. Sperrnacht – 15./16. Dezember: AUGUST
  9. Sperrnacht – 16./17. Dezember: SEPTEMBER
  10. Sperrnacht – 17./18. Dezember: OKTOBER
  11. Sperrnacht – 18./19. Dezember: NOVEMBER
  12. Sperrnacht – 19./20. Dezember: DEZEMBER
  13. Sperrnacht – 20./21. Dezember: das ganze JAHR

Viel Freude beim Klären in den Sperrnächten.

Alles Liebe
Karin Myria


Quellen:

  • artedeablog.wordpress.com/2017/12/08/heute-beginnen-die-sperrnaechte-verschliess-das-alte-jahr/
  • naturspirit.at/post/2019/12/12/sperrnächte-dunkelnächte

Willst du mehr über die Raunächte direkt in dein Postfach? ...

Raunachtzauber-Lichtpost

Trage dich hier ein und erhalte in der staaden Zeit von November bis Ende Januar zauberhafte Impulse, DIY-Tipps und mystische Geschichten rund um die Raunächte. Natürlich kostenfrei.

Liste(n) auswählen:

Ich sende keinen Spam! Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung.

Schreibe einen Kommentar