Brauchtum
Bauernregeln für den November

Bauernregeln für den November

Alte Wetterweisheiten für den Winter 🌬️

Der November ist ein Übergangsmonat, in dem früher besonders aufmerksam auf das Wetter geachtet wurde. Für Bauern war der November maßgeblich für die Einschätzung des kommenden Winters, der Bodenbeschaffenheit sowie der Ernte des nächsten Jahres. Daraus entstanden über Jahrhunderte und Generationen hinweg zahlreiche Bauernregeln.

In den früheren Zeiten ohne Wetterradar waren der Blick nach draußen und das Lesen der Wahrnehmungen die wichtigsten Informationsquellen. Die Bauernregeln entstanden aus diesen langjährigen Natur- und Tierbeobachtungen. Dazu gehören zum Beispiel Wetter, Windrichtungen, Temperaturwechsel, Mondphasen sowie Vogelzug und andere Verhaltensweisen von Wildtieren. Generationen von Landwirten beobachteten, wie sich bestimmte Muster in der Natur wiederholten – und daraus entstanden ihre „Wetterregeln“. Durch einprägsame Zeilen konnten die Bauernregeln gut merkbar im Volksmund weitergegeben werden.

Doch wie viel Wahrheit steckt eigentlich darin? Und was verraten uns diese Sprüche über Tradition, Naturbeobachtung und bäuerliches Wissen? Kurz gesagt: Nicht alle Bauernregeln stimmen (heute noch), doch einige sehr wohl.

Nun zum November …


Der November

Der Monat November markiert den Übergang vom goldenen Herbst in die winterliche Ruhephase. Er bringt uns spürbar sinkende Temperaturen, fallendes Laub, öfter dichten Nebel, erste Nachtfröste und oft den ersten Schnee.

Traditionell bedeutete der November:

  • Abschluss der Erntesaison
  • Pflege landwirtschaftlicher Geräte
  • Vorratshaltung optimieren
  • Schutz von Mensch und Tier vor Kälte

Die Bedeutung der Bauernregeln für die Landwirtschaft 🌱

Bauern, die in dieser Phase Fehler machten, riskierten Winterausfälle. Die Wetterdeutungen waren demnach insbesondere für die Landwirte überlebenswichtig.

Entsprechend drehen sich Bauernregeln in diesem Monat vor allem um: 🌱

  • Winterhärte
  • Schneemenge
  • Feuchtigkeit
  • Ernteprognosen für das kommende Jahr


Beliebte Bauernregeln für den November 📜

Allgemeine Bauernregeln für November

  • Bringt der November Morgenrot, der Aussaat viel Regen/Schaden droht.
  • Novemberwasser auf den Wiesen, dann wird das Gras im Lenze sprießen.
  • Wenn im November die Wasser steigen, dies nassen Sommer will anzeigen.
  • Wenn im November die Wasser steigen, so werden sie sich im ganzen Winter zeigen.
  • November warm und klar, wenig Segen fürs nächste Jahr.
  • November nass, bringt jedem was.
  • November Donner hat die Kraft, dass er viel Getreide schafft.
  • Wenn der November regnet und frostet, dies leicht die Saat das Leben kostet.
  • Novemberschnee tut den Saaten wohl, nicht weh.
  • Wenn der November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht.
  • Donnert’s im November gar, so folgt ihm ein gesegnet‘ Jahr.
  • Wenn’s im November donnern tut, wird das nächste Jahr nicht gut.
  • Wenn der Donner im November rollt, das kommende Jahr den Früchten hold.
  • Viel Nebel im November, viel Schnee im Winter.
  • Im November kalt und klar, wird mild und trüb der Januar.
  • Novemberwind scheut Schaf und Rind.
  • November sternenklar – wird bald den Frost gewahr.
  • Viel Regen im November, viel Wind im Dezember.
  • Im November viel Nass, auf den Wiesen viel Gras.
  • Friert im November zeitig das Wasser, wird’s im Januar um so nasser.
  • November hell und klar, ist’s übel fürs nächste Jahr.
    Doch November warm und klar, wenig Sorgen im nächsten Jahr.
  • Wenn im November die Stern‘ stark leuchten, lässt dies auf bald viel Kälte deuten.
  • Je mehr Schnee im November fällt, um so fruchtbringender ist das Feld.
  • Novemberdonner schafft guten Sommer.

Allerheiligen – 1. November

„Ist’s an Allerheiligen warm, folgt ein rauer Winter arm.“
→ Ein milder Monatsstart deutet laut traditioneller Beobachtung auf einen kalten Winter hin.

„Wenn’s an Allerheiligen schneit, legt der Winter sein Kleid.“
→ Ein früher Schneefall spricht für einen durchgehend kalten Winter.

„Allerheiligen bringt den Nachsommer.
→ Vor allem in Alpennähe kann es kurz noch einmal warm werden, beispielweise durch Föhneinflüsse.


St. Martin – 11. November

„Wenn Martin bläst ins Horn, steht der Winter vor der Tür von vorn.“
→ Stürmischer Wind gilt als Winterbote.

„Bringt Martini einen weißen Rock, so bleibt der Winter nicht im Stock.“
→ Frühschnee an diesem Tag könnte einen länger anhaltenden Winter ankündigen.


Elisabeth – 19. November

„Sankt Elisabeth sagt an, was der Winter für ein Mann.“
→ Wettercharakter = Hinweis auf Winterverlauf.


Katharina – 25. November (Katharina von Alexandria)

„Kathrein stellt den Tanz ein.“
→ Früher begann nun die besinnliche, winterliche Zeit.

„Ist St. Kathrein trüb und nass, wird der Winter mild und blass.“
→ Nässe bedeutet: leiser Winter.

„Kathrein lässt den Winter ein.“
→ Mit diesem Tag endete früher die Weidenzeit und der Winter sowie die Vorweihnachtszeit begann.


Andreas – 30. November

„An Andreas Schnee tut weh.“
→ Frühschnee erschwert einst die letzten Feldarbeiten.

„Gefriert’s zu Andreas fest, bleibt’s 100 Tage kalt ohne Rest.“
→ Reihen harter Frosttage prognostizierten Dauerfrost.


Was können wir von Bauernregeln heute lernen?

Bauernregeln erinnern uns heute an …

  • ✅ die Wertschätzung dieses Kulturguts
  • ✅ wertvolle Weitergabe über Generationen dieser Sprachschätze
  • ✅ achtsamere Naturbeobachtungen
  • ✅ Bewusstsein für saisonale Kreisläufe und dem Jahreskreis
  • ✅ Respekt vor landwirtschaftlichem Wissen
  • ✅ Wertschätzung für unsere Ernährung
  • ✅ naturverbundenes Leben

Auch wenn die Bauernregeln nicht immer stimmen und moderne Wetterprognosen meist genauer sind – sie helfen uns beim bewussten Erleben der Jahreszeiten. Und wenn wir die Wetterphänomene über Jahre beaobachten, können wir vielleicht neue, aktualisierte Bauernregeln aufstellen.


🌬️ Fazit

Der November ist ein Monat des Übergangs, der inneren Einkehr und der Vorbereitung. Bauernregeln begleiten uns in den Winter. Ob man an sie glaubt oder sie eher schmunzelnd liest – sie verbinden uns mit jahrhundertealter Erfahrung und einem tiefen Gespür für Natur.

Vielleicht beobachtest du in diesem Jahr einfach einmal selbst:
Wie fühlt sich der November an? Was kündigt er dir an?

Alles Liebe
Karin Myria


Text: Karin Myria Pickl, Bild: Canva.com Pro, Stand: 07.11.2025

Quellen:

  • chatgpt.com
  • wetter.de/bauernregeln/november.html

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